Die Emslandstrecke Rheine – Emden, Band 1

Band 1: Die Frühgeschichte, die staatlichen Seitenstrecken sowie der Eisenbahnknoten Rheine

Evert Heusinkveld / Ludger Kenning

Emslandstrecke – diesen Begriff assoziieren Dampflokfreunde mit dem Bw Rheine, der letzten Dampflokhochburg der DB, mit dem Dreivierteltakt der „Pazifiks“ der BR 012 vor Schnellzügen an die Nordseeküste, mit dem Donnern zweier „Jumbos“ der BR 043 vor einem 4.000 t schweren Erzzug,dem „Langen Heinrich“, oder den „Mikados“, der für jegliche Zugarten tauglichen 042. Außer der Dampflokromantik der 70er Jahre weist die Geschichte der Emslandstrecke allerdings weitaus mehr hochinteressante Aspekte auf. Als Teil der Hannoverschen Westbahn Löhne – Rheine – Emden war sie von 1854 bis 1856 eröffnet worden. Mit dem Ende des Königreichs Hannover wurde sie 1866 preußisch sowie ein Teil der Kgl. Westfälischen Eisenbahn und 1880 gelangte sie unter die Regie der Preußischen Staatsbahnen. In jenen Jahren entstanden wichtige, später verstaatlichte oder von vornherein staatliche Strecken, deren Betrieb seit jeher mit der Emslandstrecke verknüpft ist. Als wichtiges Bindegliednach den Niederlanden wurde 1865 die Almelo-Salzbergener Eisenbahn eröffnet. Nach dem Übergang ihres deutschen Teils im Jahr 1925 an die DRG entwickelte sich ein hochwertiger internationaler Fernverkehr, heute bildet ihr Stück Rheine – Salzbergen eine betriebliche Einheit mit der Emslandstrecke.
Die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn erbaute die Strecken Oldenburg – Leer (*1869) und Ihrhove – Nieuwe Schans(*1876), deren Betriebsgeschichte von den wechselnden Beziehungen mit Holland und vom Güterverkehr zum Emder Hafen sowie vom Tourismus der Inseln abhängig war und ist. Weiter nordwärts eröffneten die Preuß. Staatsbahnen 1883 die Ostfriesische Küstenbahn von Emden Süd über Norden nach Sande. Den Nebenbahncharakter verlor sie 1892 mit dem Bauder Bäderstrecke Norden – Norddeich und 1906 letztlich mit der Neutrassierung als eingleisige „Vollbahn“, heute ebenso betrieblich mit der Emslandlinie verschmolzen. Seit 1901zweigt von der Küstenbahn die kurze, für die Borkum-Urlauber wie auch für den Frachtumschlag zu den Hochseeschiffen bedeutsame Stichstrecke zum Emder Außenhafen ab.
Als Emslandstrecke wird allgemein die gesamte Relation Münster – Norddeich Mole verstanden, wir betrachten hierihren Kern, den ursprünglichen Westbahnabschnitt von
Rheine bis Emden Süd. Einen Großteil des ersten Bandes nimmt dabei der Bahnhof Rheine ein, der wichtigste Eisenbahnknoten im Münsterland. Kaum vorstellbar ist, was sich früher im Bw Rheine Pbf abspielte. Vor allem die Bespannung der Reisezüge oblag ihm, aber auch die Diesellok- und Triebwagen-bestände waren umfangreich und vielfältig. Berühmtheit erlangte das Bw Rheine Rbf mit seinen immensen Beständen an Güterzug-, Rangier- und Schnellzugdampflokomotiven, die unzählige Eisenbahnfreunde aus aller Welt anlockten. Und dann werfen wir einen Blick auf die Strecken nach Quakenbrück und Ochtrup, die Tecklenburger Nordbahn sowie den Lokomotivbau in Rheine. Der zweite Band wird sich schließlich mit dem Betriebsgeschehen seit 1920 und mit den einzelnen Bahnhöfen von Salzbergen bis Emden Süd befassen.

384 S., 411 Abb., 65 Tab., 51 Zeichn.

Verlag Kenning, Preis: 69,95 €

 

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